Optimierung der Diagnostik mittels telemedizinischer Dienste

Teleradiologie heute: Welche Technologie f�r welchen Zweck?

R. Felix, B. Bergh, J. Ricke und D. Emmel
Strahlenklinik und Poliklinik
Virchow-Klinikum, Berlin

In der heutigen Teleradiologie (TR) existiert eine Vielzahl von Einsatzm�glichkeiten und Stra-tegien. Um den Zugang zu erleichtern, k�nnen f�nf wesentliche Anwendungsszenarien defi-niert werden, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an die notwendige Bildqualit�t und die zu verwendende Technik stellen.

(a) Bildbetrachtung in Verbindung mit dem Befund (nicht diagnostisch). Erfordert eine Bild-�bertragung; verlustbehaftete Kompression ist m�glich.
(b) Demonstration (nicht diagnostisch). Erfordert eine Bild�bertragung mit Videokonferenz, eine verlustbehaftete Kompression ist m�glich.
(c) Konsil und zweite Meinung (diagnostisch). Erfordert eine Bild�bertragung teilweise mit Videokonferenz, meist verlustfreie Kompression.
(d) Ferndiagnose. Erfordert eine Bild�bertragung, verlustfreie Kompression.
(e) Lehre (nicht diagnostisch). Erfordert eine Bild�bertragung, verlustbehaftete Kompression m�glich.

Es stehen drei wesentliche Gruppen der Kommunikationstechnologien zur Verf�gung, mit denen die Verbindungen hergestellt werden k�nnen:
1. Internet basierte Kommunikation (IC)
2. Direkte Kommunikation (DC). Telefon/ISDN und gemietete Verbindungen.
3. Eine Kombination von IC und DC: die IDC.

Jede dieser Technologien hat Vor- und Nachteile. Die IC ist �berall verf�gbar, kosteng�nstig, leicht zu benutzen und gut standardisiert, weist jedoch erhebliche Problemen bei der Ge-schwindigkeit und der Sicherheit auf. Die DC bietet eine sichere Kommunikationsumgebung und eine �bertragungsgeschwindigkeit die weitgehend der Verbindungsgeschwindigkeit ent-spricht, ist jedoch andererseits relativ propriet�r und teuer. Ziel der IDC ist es die beiden oben genannten Technologien in einer Weise zu kombinieren, das nur die Vorteile der jeweiligen Technik zur Geltung kommen und damit eine geeignete Alternative aufzuzeigen.

Aus den oben genannten Grundlagen werden folgende Empfehlungen f�r den Einsatz innerhalb der einzelnen Szenarien abgeleitet:
(a) Bildbetrachtung in Verbindung mit dem Befund
IDC �ber ISDN-Verbindungen in Kombination mit einer verlustbehafteten Kompression und m�glichst einer JAVA Applikation f�r die Benutzerschnittstelle.
(b) Demonstration
� Mit 1 x ISDN S0 Basisanschlu�: DC und Darstellung einer Bildauswahl �ber das H.320 Protokoll f�r Videokonferenzen
� Mit 3 x ISDN S0 Basisanschlu�: IDC mit Verwendung von Komponenten die den H.323 Standard unterst�tzen.
� In beiden F�llen verlustbehaftete Kompression.
(c) Konsil und zweite Meinung
Bei zeitkritischen Anwendungen: DC mit m�glichst mehr als einem ISDN Basisanschlu� (speziell bei Notf�llen). Verlustfreie Kompression.
Bei zeitunkritischen Anwendungen: IC,  wobei die Sicherheitsaspekte gel�st sein sollten (Verschl�sselung etc.). Verlustfreie Kompression.
(d) Ferndiagnose
DC. Das verwendete Netzwerk sollte in Abh�ngigkeit von den spezifischen Anforderun-gen gew�hlt werden. Verlustfreie Kompression.
(e) Lehre
IC mit verlustbehafteter Kompression f�r allgemeine Lehrzwecke.
IDC mit verlustbehafteter Kompression f�r die Ausbildung von Fachpersonal.

Als Beispiele f�r die Kommunikation mittels IDC werden das Projekt zur Bild- und Befund-wiedergabe �ber Intranetl�sungen und das G7 Onkologie Netzwerk geschildert. Das Planungs-konzept, der erreichte Implementierungstand sowie bisherige Erfahrungen werden im Detail vorgestellt.