AWMF online |
|
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften |
| AWMF-Leitlinien-Register | Nr. 032/011 | Entwicklungsstufe: | 2 + IDA |
|---|
Zitierbare Quellen:
- FORUM DKG (14) Heft 2/1999, S. 132-138
- Grundlagen der Chirurgie G76, Beilage zu den Mitteilungen der Dt. Ges. f. Chirurgie Heft
3/1997
- Dt. Krebsgesellschaft (Hrsg.): Qualit�tssicherung in der Onkologie - Interdisziplin�re
Leitlinien 1999: Diagnose und Therapie maligner Erkrankungen. M�nchen; Bern; Wien; New
York 1999, S. 109 ff
Als Kolonkarzinom gelten Tumoren, deren aboraler Rand bei der Messung mit dem starren Rektoskop mehr als 16 cm von der Anocutanlinie entfernt ist [4]
Anamnese und klinische Untersuchung (einschlie�lich digirektaler Untersuchung)
Von entscheidender Bedeutung f�r die Diagnose eines heredit�ren
Nicht-Polypose-Kolonkarzinoms (HNPCC) ist die Anamnese. Diesbez�gliche Hinweise ergeben
sich aus den Amsterdam- und Bethesda-Kriterien (Anlage 1 und 2) und sind durch
molekulargenetische Untersuchungen (Mikrosatelliteninstabilit�t [MSI] zu best�tigen.
Koloskopie mit Biopsie oder Doppelkontrasteinlauf mit Rektoskopie und Biopsie bei
auff�lligem Befund. Bei eindeutigem Befund des Kontrasteinlaufs kann auf die Koloskopie
verzichtet werden.
Bei stenosierendem, nicht passierbarem Tumor ist die vollst�ndige Koloskopie innerhalb
von 3 Monaten postoperativ nachzuholen.
Sonografie Abdomen (Leber, Niere, Ascites)
R�ntgen-Thorax in 2 Ebenen
Tumormarker CEA
Bei Sigmakarzinom: Urinsediment
Im Einzelfall n�tzliche Untersuchungen
Beweisende Untersuchungen f�r die Wirksamkeit neoadjuvanter Ma�nahmen liegen nicht vor.
Die chirurgische Therapie des Kolonkarzinoms unter kurativer Zielsetzung besteht in der Resektion des tumortragenden Kolon mit dem regionalen Lymphabflu�gebiet, ggf. unter Mitentfernung adh�renter Organe (s.u. multiviszerale Resektion). Kolonkarzinome wachsen vorwiegend zirkul�r. Zur Entfernung des intramuralen mikroskopischen Tumorwachstums ist grunds�tzlich eine minimale Resektionsgrenze von 2 cm ausreichend. Das region�re Lymphabflu�gebiet geht �ber diesen Bereich hinaus. Entsprechend der Gef��versorgung breiten sich Lymphknotenmetastasen tangential (bis zu 10 cm vom makroskopischen Tumorrand entfernt), vorwiegend jedoch in zentraler Richtung aus. F�r das Ausma� der Darmresektion ist damit weniger die Tumorausbreitung in der Darmwand, als das nach zentraler Gef��ligatur zu entfernende Lymphabflu�gebiet bestimmend. Nur bei strenger Selektion kann auch eine lokale Therapie in Form einer koloskopischen Polypektomie erfolgen. (s.u.)
Karzinome des Zoekums und Colon ascendens
Regeloperation ist die Hemikolektomie rechts mit radikul�rer Entfernung des Lymphabflu�gebietes der A. colica dextra und der A. ileocolica. Die A. colica dextra entspringt in 52 % aus der A. colica media, in 38 % aus der A. mesenterica superior und in 10 % aus der A. ileocolica [8]. Der Stamm der A. colica media wird erhalten, die nach rechts ziehenden �ste der A. colica media werden durchtrennt. Das gro�e Netz wird im Bereich des zu resezierenden Querkolonteils mitentfernt. Bei der Durchtrennung des Ligamentum gastrocolicum bestehen unterschiedliche Vorgehensweisen bez�glich der A. gastroepiploica dextra: teilweise wird das Gef�� durchtrennt, teilweise geschont.
Karzinom der rechten Flexur und des proximalen Colon transversum
Regeleingriff ist die erweiterte Hemikolektomie rechts. Hierbei wird zus�tzlich die A. colica media am Ursprung der A. mesenterica superior zentral ligiert. Die distale Resektionsgrenze liegt nahe der linken Flexur, die bei schlechter Durchblutung mitreseziert wird. Das gro�e Netz wird mit dem Lig. gastroepiploicum und der A. und V. gastroepiploica dextra nach abgangsnaher Durchtrennung (zur Mitentfernung m�glicher Lymphknotenmetastasen �ber dem Pankreaskopf) reseziert.
Transversumkarzinom
Bei Tumoren in der Mitte des Transversum erfolgt die Transversumresektion mit der zentralen Ligatur der A. colica media, situationsabh�ngig unter Mitresektion der Flexuren. Das gro�e Netz wird mit dem Lig. gastroepiploicum und der gastroepiploischen Arkade reseziert. Bei flexurnahem Tumor ist die erweiterte Hemikolektomie rechts bzw. links mit Entfernung des benachbarten Lymphabflu�gebietes erforderlich.
Tumoren der linken Kolonflexur
Regeleingriff ist die erweiterte Hemikolektomie links mit Entfernung der Lymphabflu�gebiete von A. colica media und A. mesenterica inferior. Gleichwertig ist die abgangsnahe Ligatur der A. colica sinistra bei Erhalt des Stammes der A. mesenterica inferior. Hierdurch bleibt die A. rectalis superior erhalten, wodurch das distale Sigma belassen werden kann. Abh�ngig von der Tumorlokalisation und der Durchblutung kann die rechte Kolonflexur erhalten werden. Die Lymphknoten am Stamm der A. mesenterica superior sollten aus diagnostischen Gr�nden bis zur Aorta disseziert werden.
Karzinom des Colon descendens und proximalen Sigma
Regeleingriff ist die Hemikolektomie links mit radikul�rer Unterbindung der A. mesenterica inferior. Die distale Resektionsgrenze am Darm liegt im oberen Rektumdrittel. Die linke Flexur wird in der Regel mitreseziert (Transversorektostomie). Aus technischen Gr�nden kann es erforderlich sein, die A. colica media zu durchtrennen, um eine spannungsfreie Anastomose sicherzustellen.
Tumoren des mittleren und distalen Sigmas
Regeloperation ist die (radikale) Sigmaresektion. Die A. mesenterica inferior wird zentral oder distal des Abgangs der A. colica sinistra unterbunden. Ein onkologischer Vorteil der stammnahen Unterbindung der A. mesenterica inferior ist nicht erwiesen. Die V. mesenterica inferior sollte kranial am Pankreasunterrand durchtrennt werden. Die Resektionsebenen am Darm finden sich im Bereich des Colon descendens und im oberen Rektumdrittel.
Sondersituationen
Bei Adh�renz benachbarter Strukturen ist neben der radikul�ren Lymphknotendissektion nach M�glichkeit die en bloc Resektion der befallenen Organe (multiviszerale Resektion) anzustreben. Biopsien aus der Gegend der vermuteten Tumorinfiltration sind zu vermeiden, da diese zu einer lokoregion�ren Tumorzelldissemination mit dem Risiko eines lokoregion�ren Rezidivs f�hren k�nnen.
Die Resektion von (syn- und metachronen) Fernmetastasen (Leber, Lunge, u.a.) ist indiziert, sofern eine Resektion, die den onkologischen Radikalit�tsprinzipien entspricht (R0-Resektion), m�glich und das Risiko des Eingriffs vertretbar ist. Bei Inoperabilit�t s.u. Palliativma�nahmen.
Beim Mehrfachkarzinom des Kolons orientiert
sich das Resektionsausma� an den Lymphabflu�gebieten. Daraus kann sich eine Kolektomie
mit Ileorektostomie ergeben.
Bei gleichzeitigem Rektumkarzinom ist der Eingriff entsprechend dem Vorgehen bei
Rektumkarzinom zu erweitern (s. Rektumkarzinom).
Gleichzeitig vorhandene Adenome, die endoskopisch nicht abtragbar sind, k�nnen eine Erweiterung der Darmresektion notwendig machen, wobei auf eine Erweiterung des Lymphabflu�gebietes verzichtet werden kann.
Bei auf dem Boden
einer Colitis ulcerosa oder famili�ren adenomat�sen Polyposis entstandenem Karzinom ist
die Proktokolektomie, soweit m�glich unter Erhaltung der Kontinenz indiziert. Die
Karzinomerkrankung, zumal im begrenzten Stadium, ist keine grunds�tzliche
Kontraindikation f�r die Anlage eines ileoanalen Pouch.
Bei heredit�rem Nicht-Polypose-Kolonkarzinom (HNPCC, bevorzugt ist das Colon ascendens)
wird von manchen Autoren die subtotale Kolektomie empfohlen.
Ergibt die histologische Untersuchung eines endoskopisch entfernten Polypen ein Karzinom, kann auf eine onkologische Nachresektion nur dann verzichtet werden, wenn es sich um ein auf die Submukosa beschr�nktes "low risk"-Karzinom (pT1, G1-G2, keine Lymphgef��infiltration) bei histologisch tumorfreier Polypenbasis handelt. Zur exakten pathohistologischen Beurteilung mu� die Abtragungsfl�che mit Tusche, Tipp-Ex oder einer Nadel markiert werden.
Eine Einschr�nkung der Radikalit�t im Sinne einer Segmentresektion des Kolons mit Entfernung benachbarter Lymphknoten ist als palliative Ma�nahme bei diffuser Fernmetastasierung und selten bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand oder im hohen Alter indiziert.
Bei Ileus, Tumorperforationen oder Darmperforation bei stenosierendem Tumor ist das Vorgehen abh�ngig von der vorliegenden Situation. Nach M�glichkeit sollten die Erfordernisse der onkologischen Chirurgie eingehalten werden.
Die Ergebnisse der alleinigen laparoskopischen Resektion sind derzeit nicht abschlie�end beurteilbar, soda� diese Verfahren nur im Rahmen von qualifizierten Studien mit langfristiger Nachbeobachtung zur Anwendung kommen sollen. Gegen in palliativer Zielsetzung laparoskopisch vorgenommene Segmentresektionen bestehen keine Einw�nde.
Intra- und postoperative pathohistologische Diagnostik
Eine Dignit�tsbestimmung im Schnellschnitt (z.B. bei gro�en vill�sen Tumoren) ist aus untersuchungstechnischen Gr�nden nicht sinnvoll.
Nach radikaler Tumorresektion sind f�r die weitere Therapieplanung Aussagen �ber die lokoregion�re Vollst�ndigkeit der Tumorentfernung (R-Klassifikation), die Invasionstiefe des Tumors (pT-Klassifikation), das Grading und den Lymphknotenstatus (pN-Klassifikation) [10] notwendig, da sich hieraus u.U. die Indikation zur Nachbehandlung ergibt (N�heres siehe [1]). Erforderlich ist eine Aussage �ber die Anzahl der untersuchten und befallen Lymphknoten. eine Angabe zu Einri� / Einschnitt in oder durch den Tumor sollte aus Gr�nden des Qualit�tsmanagements erfolgen.
Ist aufgrund der Anamnese (s.o.) die Diagnose eines heredit�ren Nicht-Polypose-Kolonkarzinoms (HNPCC) wahrscheinlich, wird empfohlen, nach Mikrosatelliteninstabilit�ten aus Zellen des Tumors und Normalgewebe zu suchen (Methode in Zentren verf�gbar). Nachsorge s. Abschnitt 6 und Anlage 5.
4.1 Voraussetzung f�r eine adjuvante Therapie ist die R0-Resektion des Prim�rtumors. Grundlage f�r die Indikation zur adjuvanten Therapie nah Tumorresektion ist die pathohistologische Stadienbestimmung, insbesondere die Bestimmung des pN-Status. Zur Festlegung von pN0 sollten �blicherweise 12 oder mehr region�re Lymphknoten untersucht wurden [10]. Immunzytologische Befunde von isolierten Tumorzellen in Knochenmarkbiopsien oder Lymphknoten sowie zytologische Tumorzellbefunde in Peritonealsp�lungen sollen die Indikation zur adjuvanten Therapie au�erhalb von Studien nicht ber�cksichtigt werden.
4.2 F�r Patienten mit einem Kolonkarzinom im Stadium I und II oder nach R0-Resektion von Fernmetastasen ist eine adjuvante Therapie au�erhalb von Studien nicht indiziert.
4.3 Patienten des UICC-Stadium III (jedes pT, pN 1-3, M0) sollen m�glichst in kontrollierte, prospektive Studien eingebracht werden, um auf diese Weise Aufschlu� �ber die optimale adjuvante Therapie zu erhalten.
4.4 Au�erhalb von klinischen Studien wird bei Kolonkarzinomen im Stadium III eine adjuvante Chemotherapie empfohlen. Der einj�hrigen Behandlung mit 5-Fluorouracil-Levamisol erwies sich in sechsmonatiger Gabe einer Kombination von 5-FU und Folins�ure als gleichwertig. Diese besteht entweder in der Gabe von 5-FU (425 mg/m� als Bolusgabe innerhalb von 5 Minuten) plus Folins�ure (20 mg/m�)/Tag 1 bis Tag 5 Wiederholung Woche 4 und Woche 8, sowie f�r die n�chsten 3 Zyklen alle 5 Wochen oder in der Gabe von 5-FU (500mg/m�) plus Folins�ure (500 mg/m�) als zweist�ndige Infusion einmal w�chentlich �ber 6 Wochen, dann 2 Wochen Pause, insgesamt 4 Zyklen (� 8 Wochen). Eine Stunde nach Beginn der zweist�ndigen Folins�ureinfusion wird 5-FU als Bolus (<5 Minuten) verabreicht. Kontraindikationen sind in Anlage 3 aufgelistet.
4.5 Die Durchf�hrung der adjuvanten Chemotherapie erfordert einschl�gige Erfahrung und insbesondere die Kenntnis der entsprechenden Dosisreduktionsschemata, die bei auftretender Toxizit�t eingehalten werden m�ssen.
4.6 Die Ergebnisse nach adjuvanter Gabe des monoklonalen Antik�rpers 17 1A werden derzeit im Vergleich zur Chemotherapie mit 5-FU/Folins�ure bzw. der Kombination aus Antik�rper und Chemotherapie �berpr�ft. Innerhalb der Arbeitsgruppe konnte kein Konsens erzielt werden, ob au�erhalb von Studien bei bestehenden Kontraindikationen gegen die adjuvante Chemotherapie eine adjuvante Therapie mit dem Antik�rper zu empfehlen ist.
4.7 Der Verlauf von Patienten, die au�erhalb klinischer Studien behandelt werden, ist im Rahmen der Qualit�tssicherung hinsichtlich des Auftretens von Rezidiven, der �berlebensrate und von Nebenwirkungen zu dokumentieren.
Vor Einleitung einer palliativen Chemotherapie mu� die Inoperabilt�t interdisziplin�r gepr�ft werden. Dies gilt insbesondere f�r Lebermetastasen, aber auch f�r andere Organe, z.B. die Lunge. Die vollst�ndige operative Entfernung von Metastasen beinhaltet f�r einen Teil der Patienten eine Heilungschance.
Auch bei nachgewiesener Fernmetastasierung empfiehlt sich abh�ngig vom operativen Risiko die Entfernung des resektablen Prim�rtumors zur Sicherstellung der Darmpassage (s.o.). Bei nicht resektablem Tumor ist das Vorgehen symptomorientiert. Ggf. sind operative Umleitungsverfahren indiziert.
Bei diffusen nicht resektablen Metastasen sollte die Behandlung bei Nachweis der Metastasierung auf der Basis von 5-FU und Folins�ure begonnen werden. Die Therapie ist zu �ndern, wenn die Kontrolluntersuchung nach 2 bis 3 Zyklen einen Progre� zeigt. Bei stabiler Erkrankung oder bei Ansprechen zu diesem Zeitpunkt sollte die Therapie bis zum nachgewiesenen Proze� fortgef�hrt werden.
Bei Tumorprogression (PD) w�hrend oder kurz nach Beendigung der First Line Therapie wird eine Second Line Behandlung eingeleitet. Als Second Line Therapie stehen in Abh�ngigkeit von der Prim�rtherapie ein protahierte Infusion mit 5-FU/FS, eine Behandlung mit CPT-11 oder Oxaliplatin/5-FU/FS zur Verf�gung.
In Anbetracht der Komplikationsm�glichkeiten der regionalen Chemotherapie kann diese derzeit nicht als Standardverfahren gelten, sondern sollte nur in Studien Anwendung finden. Eine Laparotomie ausschlie�lich zur Einlage eines Katheters in die A. hepatica ist nur in Ausnahmef�llen gerechtfertigt.
Bei Patienten mit fr�hem Tumorstadium (UICC I) ist nach R0-Resektion in Anbetracht der geringen Rezidivrate und der g�nstigen Prognose durch regelm��ige Nachuntersuchungen kein prognostischer Gewinn zu erwarten. Eine Koloskopie nach 2 und 5 Jahren dient der Fr�herkennung von Zweittumoren (Anlage 4). Abweichend hiervon kann im Einzelfall bei Annahme eines hohen Rezidivrisikos aufgrund des intraoperativen Befundes (z.B. erh�htes Lokalrezidivrisiko nach intraoperativer Tumor�ffnung) oder eines pathologischen Befundes (z.B. erh�htes Risiko f�r Lebermetastasen bei Invasion perikolischer Venen oder G3/4-Tumoren) eine regelm��ige oder engmaschige Nachsorge angezeigt sein. Nach palliativer Tumorresektion (R2-Resektion) sollte eine symptomorientierte Nachbetreuung durchgef�hrt werden.
Regelm��ige Nachuntersuchungen nach operativer Therapie bei Kolonkarzinom sind zu empfehlen bei Patienten nach R0-Resektion von Tumoren des UICC-Stadiums II und III, sofern der Allgemeinzustand und die Lebenserwartung einen Eingriff bei Rezidiv vertretbar erscheinen lassen. Nachsorgeschema s. Anlage 5.
Bei Patienten mit HNPCC sind nach Hemikolektomie koloskopische Untersuchungen (bei Adenom j�hrlich) und nach subtotaler Kolektomie rektoskopische Untersuchungen in zweij�hrigem Intervall angezeigt.
Bei Patienten mit famili�rer Adenomatosis coli (FAP) sollten nach Anlage eines Illeum-Pouches eine Pouchoskopie j�hrlich und eine Gastro-Duodenoskopie in zweij�hrigem Abstand (bei Vorliegen von Adenomen j�hrlich) erfolgen. Nach Ileorektrostomie ist die Rektoskopie in halbj�hrlichen Abst�nden empfehlenswert.
Ziele jeder Rehabilitation sind Sicherung und erforderlichenfalls Verbesserung der Lebensqualit�t des Betroffenen, wobei die Notwendigkeit rehabilitativer Ma�nahmen individuell einzusch�tzen ist. Der Rehabilitationsbedarf bei Patienten nach kolorektalen Tumoren ist �u�erst variabel und abh�ngig von Art und Ausma� des operativen Vorgehens. Rehabilitationsverfahren sollten m�glichst im Anschlu� an die Prim�rtherapie stattfinden.
Amsterdam-Kriterien zur Diagnose des HNPCC [9]
(Punkt 1 bis 5 m�ssen erf�llt sein)
Bethesda-Kriterien [7]
(Einer der Punkte mu� erf�llt sein)
* Endometrium-, Ovarial-, Magen-, D�nndarm- oder hepatobili�res Karzinom oder
�bergangsepithelkarzinom des Nierenbeckens oder des Uterus
** Solid/cribriform - definiert als schwach differenziertes oder undifferenziertes
Karzinom bestehend aus irregul�ren, soliden Haufen gro�er eosinophiler Zellen, die
kleine dr�senartige Bestandteile aufweisen.
*** Bestehend aus > 50 % Siegelringzellen
Kontraindikationen der adjuvanten Chemotherapie bei Kolonkarzinom [5]
Nachsorgeempfehlung bei Patienten mit Kolonkarzinom UICC - Stadium I
| Untersuchung | Monate |
||||||
6 |
12 |
18 |
24 |
36 |
48 |
60 |
|
| Anamnese, k�rperliche Untersuchung | +' |
+ |
+ |
||||
| Koloskopie* | +' |
+ |
+ |
||||
* 3 Monate postoperativ, wenn pr�operative Abkl�rung des gesamten Kolons nicht
m�glich.
Nach dem 5. Jahr 2 - 3 j�hrliche Koloskopie
+' nach endoskopischer Abtragung
Nachsorgeempfehlung bei Patienten mit Kolonkarzinom UICC - Stadium II - III
| Untersuchung | Monate |
||||||
6 |
12 |
18 |
24 |
36 |
48 |
60 |
|
| Anamnese, k�rperliche Untersuchung, CEA | + |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
| Abdomen-Sonographie | + |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
| R�ntgen-Thorax | + |
+ |
+ |
+ |
|||
| Koloskopie* | + |
+ |
|||||
* 3 Monate postoperativ, wenn pr�operativ Abkl�rung des gesamten Kolons nicht
m�glich.
Nach dem 5. Jahr 2 - 3 j�hrliche Koloskopie
CT - Abdomen symptomorientiert (CEA - Anstieg etc.)
HNPCC: ohne subtotale Kolektomie: 2 j�hrlich Koloskopie, wenn kein Adenom-Nachweis in der
Voruntersuchung; nach subtotaler Kolektomie: alle 2 Jahre Rektoskopie.
Spiral-Computertomographie Abdomen befundorientiert (z.B. bei unklarem Sonographiebefund,
CEA-Anstieg).
1) Prim�r Erstellung durch Expertengruppen der Arbeitsgemeinschaften der Deutschen
Krebsgesellschaft
Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Onkologie (CAO)
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO)
Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO)
Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation, Nachsorge und Sozialmedizin (ARNS)
Mitglieder der Expertengruppe waren
Prof. Dr. med. F. W. Eigler, Essen (CAO)
Prof. Dr. med. H. Gabbert, D�sseldorf (Pathologie)
Prof. Dr. med. Ch. Herfarth, Heidelberg (CAO)
Prof. Dr. med. P. Hermanek, Erlangen (ISTO, Pathologie)
Prof. Dr. med. W. Hohenberger, Erlangen (CAO)
Prof. Dr. med. D. K. Hossfeld, Hamburg (AIO)
Prof. Dr. med. Th. Junginger, Mainz (CAO)
Dr. med. P. Kruck, Bad Kreuznach (ARNS)
Prof. Dr. med. H. J. Meyer, Solingen (CAO)
Prof. Dr. med. H. Pichlmaier, K�ln (CAO)
Prof. Dr. med. R. Sauer, Erlangen (ARO)
Prof. Dr. med. W. Stock, D�sseldorf (CAO)
Beratend haben mitgewirkt
Prof. Dr. med. H. G. Beger, Ulm (CAO)
Prof. Dr. med. W. Hartel, M�nchen (CAO)
Prof. Dr. med. J. Hauss, Leipzig (CAO)
Prof. Dr. med. B. Kremer, Kiel (CAO)
Prof. Dr. med. H. K. Schackert, Dresden (CAO)
Prof. Dr. med. F. W. Schildberg, M�nchen (CAO)
Prof. Dr. med. P. M. Schlag, Berlin (CAO)
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT)
Deutsche Gesellschaft f�r Chirurgie
Deutsche Gesellschaft f�r H�matologie und Onkologie
Deutsche Gesellschaft f�r Innere Medizin
Deutsche Gesellschaft f�r Pathologie
Deutsche Gesellschaft f�r Radioonkologie
Deutsche Gesellschaft f�r Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Deutsche R�ntgengesellschaft
2) �berarbeitung mit der Technik des nominalen Gruppenprozesses durch eine von der Deutschen Gesellschaft f�r Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) am 15. und 16.1.1999 in Bochum veranstalteten Konsensuskonferenz.
Mitglieder der Expertengruppe waren: W. Schmiegel (AGO/DGVS), P. Drings (DKG), S.
Petrasch (AGO/DGVS), R. Porschen (AGO/DGVS), H.-J. Schmoll (AIO)
Ferner nahmen Vertreter folgender Arbeitsgemeinschaften und Gesellschaften teil:
Arbeitsgemeinschaft Gastroenterologische Onkologie der DGVS (AGO)
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO)
Arbeitsgemeinschaft Radiologische Onkologie (ARO)
Chirurgische Arbeitsgemeinschaft der DKG und der Deutschen Gesellschaft f�r Chirurgie
(CAO)
Deutsche Gesellschaft f�r Chirurgie
Deutsche Gesellschaft f�r Humangenetik
Deutsche Gesellschaft f�r Klinische Chemie
Deutsche Gesellschaft f�r Pathologie
Deutsche Gesellschaft f�r Radioonkologie
Deutsche Gesellschaft f�r Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Deutsche R�ntgengesellschaft
Koordination
Prof. Dr. med. Th. Junginger, Mainz (CAO)
Informationszentrum f�r Standards in der Onkologie (ISTO) bei der Deutschen Krebsgesellschaft, Frankfurt
Korrespondenzadresse
Klinik und Poliklinik f�r Allgemein- und Abdominalchirurgie der
Johannes-Gutenberg-Universit�t
Langenbeckstra�e 1
55101 Mainz
Erstellungsdatum: November 1998
Revision geplant: Januar 2000
Die "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften sind Empfehlungen f�r �rztliches Handeln in charakteristischen
Situationen. Sie schildern ausschlie�lich �rztlich-wissenschaftliche und keine
wirtschaftlichen Aspekte. Die "Leitlinien" sind f�r �rzte unverbindlich und
haben weder haftungsbegr�ndende noch haftungsbefreiende Wirkung.
Besonders bei der kurativen Behandlung maligner Erkrankungen sollten Abweichungen von den
Leitlinien im Einzelfall begr�ndet sein.