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Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen
Medizinischen
Fachgesellschaften

Interdisziplin�re kurzgefasste Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft

[Informationszentrum f�r Standards in der Onkologie - ISTO]

Federf�hrung: Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Onkologie (CAO)
der Deutschen Gesellschaft f�r Chirurgie und der Deutschen Krebsgesellschaft


 AWMF-Leitlinien-Register   Nr. 032/019  Entwicklungsstufe:   1 + IDA

 

Zitierbare Quellen:
- Grundlagen der Chirurgie G 81, Beilage zu den Mitteilungen der Dt. Ges. f. Chirurgie Nr. 5, Dezember 1998
- FORUM DKG (13), Dez. 1998, S. 670-672
- Dt. Krebsgesellschaft (Hrsg.): Qualit�tssicherung in der Onkologie - Interdisziplin�re Leitlinien 1999: Diagnose und Therapie maligner Erkrankungen. M�nchen; Bern; Wien; New York 1999, S. 164 ff


Lebermetastasen

 

1. Pr�operative Diagnostik

2. Pr�operative mikroskopische Diagnostik

3. Neoadjuvante Therapie

4. Operative Therapie mit kurativem Ziel

5. Postoperative pathohistologische Diagnostik

6. Adjuvante Therapie

7. Sonstige Verfahren

8. Palliativma�nahmen

Die Indikation zu den verschiedenen Palliativma�nahmen wird vom Prim�rtumor mitbestimmt. 1. Bei inoperablen isolierten Metastasen colorektaler Karzinome ergab sich in randomisierten Studien nach regionaler Chemotherapie �ber ein Portsystem in ca. 40 bis 50 % und nach systemischer Chemotherapie in ca. 20 % eine Remission. In einer Metaanalyse konnte ein �berlebensgewinn durch regionale Chemotherapie nachgewiesen werden. Offen bleibt dabei, inwieweit beide Kollektive vergleichbar sind. Auch in Anbetracht der Komplikationsm�glichkeiten der regionalen Chemotherapie kann diese derzeit nicht als Standardverfahren gelten, sondern sollte nur in Studien Anwendung finden. Eine Laparotomie ausschlie�lich zur Einlage eines Katheters in die A. hepatica ist nur in Ausnahmef�llen gerechtfertigt.

Indikationen f�r die Anlage eines A. hepatica-Ports k�nnen Lebermetastasen sein, die sich intraoperativ als nicht resektabel erweisen oder die auf eine systemische Chemotherapie nicht ansprechen.

Voraussetzungen f�r die Anlage eines Portkatheters sind

M�gliche Dosierungen: s. Anlage.

Auch die intraarterielle Chemotherapie kann derzeit nicht als Standard gelten, sondern sollte nur in Studien Anwendung finden. Systemische Chemotherapie s. Leitlinien Kolonkarzinom

2. Zur Palliativbehandlung von Metastasen hormonaktiver Tumoren stehen neben supportiven Ma�nahmen medikament�se Verfahren zur Verf�gung. Bei medikament�s nicht beherrschbaren Symptomen kann ein operatives Debulking in Betracht gezogen werden. Alternativ stehen die Chemoembolisation oder eine perkutane Tumordestruktion (Laser, Alkoholinjektion) zur Verf�gung.

3. Zur Schmerzbehandlung (Leberkapselschmerz) ist erg�nzend zur systemischen Schmerztherapie die perkutane Bestrahlung zu erw�gen. Eine Radio-Chemotherapie ist nur in Studien vertretbar.

9. Nachsorge

(s. Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft Nachsorge und Rehabilitation bei Patienten mit gastrointestinalen Tumoren)

10. Rehabilitation

Auftrag der Rehabilitation ist die Sicherung bzw. Verbesserung der Lebensqualit�t des Betroffenen. Voraussetzungen sind ein definierter Rehabilitationsbedarf und die individuelle Rehabilitationsf�higkeit.


Anlage

Regionale Chemotherapie bei inoperablen, isolierten Lebermetastasen colorektaler Karzinome


Verfahren zur Konsensbildung

Erstellungsdatum: 07. 09. 1998

Revision geplant: Januar 2000


Die "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind Empfehlungen f�r �rztliches Handeln in charakteristischen Situationen. Sie schildern ausschlie�lich �rztlich-wissenschaftliche und keine wirtschaftlichen Aspekte. Die "Leitlinien" sind f�r �rzte unverbindlich und haben weder haftungsbegr�ndende noch haftungsbefreiende Wirkung.
Besonders bei der kurativen Behandlung maligner Erkrankungen sollten Abweichungen von den Leitlinien im Einzelfall begr�ndet sein.


Stand der letzten Aktualisierung: Juni 1999
�: Dt. Krebsgesellschaft / Dt. Ges. f. Chirurgie
Autorisiert f�r elektronische Publikation in AWMF online: [email protected]
HTML-Code optimiert: 16. 11. 1999