Gretschel S., Bembenek A. , Berlin

CAO- Studien Sentinel- Lymphknotendetektion bei Magen- und Kolonkarzinom

Beim Magenkarzinom ist eine sichere präoperative Beschreibung des Nodalstatus derzeit nicht möglich. Die nach Kompartimenten ausgerichtete Lymphadenektomie (D1, D2, D3) entspricht nicht dem individuellen Lymphabfluß. Ziel der Studie war es, die Wertigkeit der beiden gebräuchlichen Detektionsmethoden für Sentinel Lymphknoten (SLN) beim Magenkarzinom zu ermitteln und gegeneinander zu vergleichen.

32 Patienten mit einem lokal begrenztem nicht metastasiertem Magenkarzinom bis max. 5 cm Durchmesser wurde in die Studie eingeschlossen. Bei 22 Patienten wurde am Vortag der Operation endoskopisch Tc99-Nanokoll peritumoral–submukös appliziert. Bei 17 Patienten wurde eine peritumorale–submuköse Injektion von 4x0.25 ml Patentblau V durchgeführt, wobei bei 7 Patienten beide Methoden gleichzeitig angewandt wurden. Die sich blau anfärbenden SLN wurden intraoperativ markiert. Alle Patienten wurden anschließend gastrektomiert und D2-lymphadenektomiert. Ex situ wurden am Präparat sowohl die blau angefärbten als auch die Nuklid anreichernden und mit der Gamma-Sonde identifizierten SLN entnommen. Alle SLN wurden gesondert pathologisch mit H&E und Immunhistochemie aufgearbeitet. Ermittelt wurden die SLN- LK-Stationen (1-16), die Detektionsrate und die Sensitivität der beiden Detektionsmethoden bezüglich der Erfassung eines positiven Nodalstatus.

Die Detektionsraten für Nuklid- und Farbstoffmethode betrugen 95% und 100%. Bei 67% der Patienten lag ein positiver Nodalstatus vor. Der Lymphabfluss erfolgte in 19% und 20% direkt in das D2-Kompartiment. Der Lymphabfluss war dabei multidirektional und nicht von der Tumorlokalisation abhängig. Die Sensitivität bezüglich der Vorhersage eines positiven LK-Status betrug für die Nuklidmethode 93% für die Farbstoffmethode 92%, und für die Kombination 100%. Die Rate an falsch negativen Ergebnissen entsprechend 7%, 9% und 0%. Ein upstaging durch zusätzlich in den SLN immunhistochemisch detektierten Tumorzellen bzw. Mikrometastasen gab es bei ergab sich in 25% , 43% und 50% der initial nodal negativen Fälle.
Beide Methoden sind geeignet eine Aussage über den Lymphknotenstatus beim Magenkarzinom zu ermöglichen. Bei paraleller Anwendung war die Sensitivität am höchsten. Zur Bestätigung unserer Ergebnisse an einer ausreichend großen Patientenzahlen ist die Durchführung der CAO –Studie zum SLN-Magenkarzinom notwendig.