Signifikanter Nutzen der i.p. versus i.v. Applikation von CPT-11 bei experimenteller Karzinomatose
Rezidivierendes lokales oder peritoneales Tumorwachstum nach chirurgischer
Resektion von kolorektalen Karzinomen (Ca) stellt noch immer ein ungelöstes
Problem dar. Gegenwärtig gibt es darüber hinaus keine etablierten
Protokolle zur Behandlung oder Vorbeugung der Peritonealkarzinomatose. Das Ziele
der Studie bestand darin zu bestimmen, ob das neue Chemotherapeutikum CPT-11signifikant
die i.p. Tumoraussaat beeinflussen kann, abhängig von verschiedenen Applikationswegen.
Methoden: Das i.p. Tumorwachstum wurde mit Zellen einer Kolon-Ca-Zelllinie (106)
induziert, die in die Abdominalhöhle von WAG-Ratten (Gewicht: 250-260g)
transferiert wurden. Die Versuchstiere wurden in 3 Gruppen unterteilt: 1) CPT-11
wurde direkt in die Abdominalhöhle appliziert (i.p., A1.) oder i.v. (A2).
2) Frühe postoperative i.p. (B1) und i.v. (B2) Chemotherapie wurde an den
Tagen(d) 5,10 und 15 nach der chirurgischen Intervention verabreicht. 3) Kontrolle:
Kein CPT-11. 30 d nach Tumorzelltransfer wurden die Ratten getötet und
neben histologischem Ca-Nachweis das Tumorgewicht an Omentum majus als auch
Mesenterialwurzel, Anzahl der Tumorknoten/Fläche, bestimmt.
Ergebnisse: Tab. 1. Tumorgewicht und histologischer Nachweis von Tumorzellen
an 2 relevanten intraabdominalen Lokalisationen als Parameter für das experimentell
induzierte Tumorwachstum (induziert durch Transfer von Kolon-Ca-Zellen) beeinflusst
durch die Administration von i.p. oder i.v. CPT-11 [300 mg/m2] zu verschiedenen
Zeitpunkten (n=8 pro Gruppe):
Zusammenfassung: CPT-11 generiert einen signifikant inhibierenden Effekt auf das peritoneale Tumorwachstum. Die direkte i.p. Applikation von CPT-11 induziert einen ausgeprägteren Effekt auf die Hemmung der Peritonealkarzinose im Vergleich mit der i.v.-Applikation des antineoplastischen Medikaments.Schlussfolgerung: Die Einführung neuer Medikamente und die Kombination zytostatischer Agentien, die verschiedene Effektormechanismen aufweisen, könnten helfen, dem i.p. Tumorwachstum vorzubeugen oder es signifikant zu vermindern, wobei neben der gewünschten antineoplastischen Wirkung Untersuchungen zu Effekten auf Anastomosen- und Wundheilung als auch zu geeigneten Dosierungen und Applikationsintervallen einbezogen werden sollten.