| Dienstag,
6.6. sowie Donnerstag, 8.6.2000, jeweils 19.00 Uhr Konferenzraum |
| Schreibwerkstatt für Patienten |
Liebe Patienten,
ich war an Brustkrebs erkrankt und fand mich in einer Situation wieder, die sicher viele von Ihnen kennen. Voller Sorge, traurig, wütend und ängstlich lag ich in meinem Bett und suchte nach etwas, woran ich mich festhalten könnte. Damals habe ich etwas angefangen, was möglicherweise mancher von Ihnen in aller Heimlichkeit auch tut: ich habe einen Stift zur Hand genommen und aufgeschrieben, wie es mir ging, was mich bewegte und was ich dachte. Irgendwann aber wollte ich nicht mehr schreiben: ,Ich habe Angst' oder ,Es geht mir schlecht'. Ich fand Bilder dafür, beschrieb meine Gefühle und Gedanken und schrieb sie mir somit von der Seele. So entstand eine Geschichte, die ich „Aufwachen” nannte.
Nun, ich bin tatsächlich aufgewacht. Ich sehe mich heute als geheilt an, ich habe es geschafft, die Krankheit zurückzudrängen. Natürlich habe ich viel Glück gehabt, natürlich hätte ich es ohne Hilfe nicht geschafft, aber eines weiß ich auch: ich konnte nichts besseres tun, als damals diesen Stift zu nehmen und aufzuschreiben, was ich mich nicht auszusprechen traute. Ich weiß, daß mir meine Geschichte „Aufwachen” sehr geholfen hat.
Weil ich das weiß, möchte ich Ihnen nun etwas anbieten.
Am 6. und 8. Juni 2000 findet im Konferenzraum der Robert-Rössle-Klinik eine Schreibwerkstatt für Patienten statt, zu der ich Sie recht herzlich einlade. Ich möchte gern meine Erfahrungen mit Ihnen teilen, wie man Bilder findet und wie man sie zu Geschichten oder Gedichten verbindet. Sie müssen kein Schriftsteller sein, um es zu versuchen. Niemand wird Sie zwingen, Ihr Werk Anderen vorzulesen, aber wenn Sie das möchten, sprechen wir selbstverständlich gern über Ihren Text. Es geht nicht um den Nobelpreis für Literatur - wenn Sie etwas Befreiung beim Schreiben verspüren, wenn es Ihnen etwas Freude bereitet und Mut macht, dann sollten Sie aufschreiben, was Sie nun erleben. Vielleicht können Sie mit Ihren Texten einmal anderen Patienten Mut machen.
Ich lade Sie recht herzlich in unsere Schreibwerkstatt ein und hoffe, daß Sie den Mut für diesen Schritt finden werden. Ich habe den Schritt gemacht und es nie bereut.
Ich grüße Sie herzlich,
Ihre
Brigitte Lachmann
ich war an Brustkrebs erkrankt und fand mich in einer Situation wieder, die sicher viele von Ihnen kennen. Voller Sorge, traurig, wütend und ängstlich lag ich in meinem Bett und suchte nach etwas, woran ich mich festhalten könnte. Damals habe ich etwas angefangen, was möglicherweise mancher von Ihnen in aller Heimlichkeit auch tut: ich habe einen Stift zur Hand genommen und aufgeschrieben, wie es mir ging, was mich bewegte und was ich dachte. Irgendwann aber wollte ich nicht mehr schreiben: ,Ich habe Angst' oder ,Es geht mir schlecht'. Ich fand Bilder dafür, beschrieb meine Gefühle und Gedanken und schrieb sie mir somit von der Seele. So entstand eine Geschichte, die ich „Aufwachen” nannte.
Nun, ich bin tatsächlich aufgewacht. Ich sehe mich heute als geheilt an, ich habe es geschafft, die Krankheit zurückzudrängen. Natürlich habe ich viel Glück gehabt, natürlich hätte ich es ohne Hilfe nicht geschafft, aber eines weiß ich auch: ich konnte nichts besseres tun, als damals diesen Stift zu nehmen und aufzuschreiben, was ich mich nicht auszusprechen traute. Ich weiß, daß mir meine Geschichte „Aufwachen” sehr geholfen hat.
Weil ich das weiß, möchte ich Ihnen nun etwas anbieten.
Am 6. und 8. Juni 2000 findet im Konferenzraum der Robert-Rössle-Klinik eine Schreibwerkstatt für Patienten statt, zu der ich Sie recht herzlich einlade. Ich möchte gern meine Erfahrungen mit Ihnen teilen, wie man Bilder findet und wie man sie zu Geschichten oder Gedichten verbindet. Sie müssen kein Schriftsteller sein, um es zu versuchen. Niemand wird Sie zwingen, Ihr Werk Anderen vorzulesen, aber wenn Sie das möchten, sprechen wir selbstverständlich gern über Ihren Text. Es geht nicht um den Nobelpreis für Literatur - wenn Sie etwas Befreiung beim Schreiben verspüren, wenn es Ihnen etwas Freude bereitet und Mut macht, dann sollten Sie aufschreiben, was Sie nun erleben. Vielleicht können Sie mit Ihren Texten einmal anderen Patienten Mut machen.
Ich lade Sie recht herzlich in unsere Schreibwerkstatt ein und hoffe, daß Sie den Mut für diesen Schritt finden werden. Ich habe den Schritt gemacht und es nie bereut.
Ich grüße Sie herzlich,
Ihre
Brigitte Lachmann
© PIA
[email protected]
letzte Aktualisierung:
28.4.00
Robert-Rössle-
Klinik