Wie macht sich die dilatative Kardiomyopathie (DCM)
bemerkbar?
Typisch für die DCM ist eine Leistungsschwäche. Dies
macht sich bemerkbar in Form von Luftnot bei Belastung, z.B. beim
Treppensteigen, Einkaufen oder später sogar in Ruhe.
Oft kommt es zu einer raschen Einlagerung von Wasser in die Lunge
oder in die Beine. Dies ist daran zu erkennen, daß das
Körpergewicht zunimmt.
In einigen Fällen können auch Schmerzen im Brustbereich
auftreten.
Ebenso treten gehäuft Herzrhythmusstörungen auf, die in
Form von Pulsunregelmäßigkeiten bemerkt werden. Schwere
Formen der Herzrhythmusstörungen können eine Gefühl
der Müdigkeit und Schwindel bis zur Bewußtlosigkeit
führen. Dies kann letztlich zum Herzstillstand führen.
Wie entsteht eine Herzmuskelschwäche?
Eine Schwäche des Herzmuskels kann verschiedene Ursachen
haben. Hierzu gehören u.a. Entzündungen des Herzmuskels,
Herzklappenerkrankungen und Stoffwechselstörungen. In mehr als
28 % der Fälle handelt es sich um die vererbte bzw.
familiäre Form der Herzmuskelvergrößerung.
Was können Sie tun, wenn Sie einige dieser Symptome bei
sich bemerkt haben?
Sie müssen auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über Ihre
Symptome bzw. Beschwerden reden. Falls Ihr Arzt einen Anhalt für
eine Herzmuskelerkrankung hat, wird er folgende einfache
Untersuchungen einleiten, die nicht schmerzhaft und nicht verletzend
sind:
Therapie
Es gibt mehrere Medikamente, die den Verlauf der Herzinsuffizienz
günstig beeinflussen.
Das wichtigste Medikament ist der sogenannte ACE-Hemmer. Er dient zur
Unterstützung der Herzleistung und senkt etwas den Blutdruck.
Ebenso wichtig ist die Therapie mit Diuretika (sogenannten
Wassertabletten). Neuerdings hat sich auch der ß-Blocker in der
Therapie der Herzinsuffizienz bewährt. Seltener verwendet werden
Antiarrhythmika (Medikamente, die Herztrhythmusstörungen
eindämmen).
Als operative Therapie gibt es die Herztransplantation. Sie wird
mittlerweile an mehreren Zentren in Deutschland erfolgreich
durchgeführt. Neben der medikamentösen Therapie können
sie selbst etwas für Ihr Herz tun.
Was kann ich für mich tun?
Bewegung und körperliche Schonung im Gleichgewicht.
Zunächst ist einmal wichtig, daß Sie ein ausgewogenes
Maß an körperlicher Schonung und angemessener Belastung
einhalten. Nehmen Sie wenn möglich an dem Training einer
Herzsportgruppe teil (z.B. AOK Berlin: Sportgesundheitszentrum,
Forckenbecker Str. 21, 14199 Berlin, Tel: 8979170).
Diät
Wenn Sie an Übergewicht leiden, ist es wichtig eine angemessene
Diät durchzuführen. Die Reduzierung Ihres
Körpergewichtes führt auch zur wesentlichen Entlastung
Ihres Herzmuskels. Durch ein paar kleine Veränderungen auf Ihrem
Speiseplan können Sie auch viel für Ihre Gesundheit tun.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung fördert auch Ihr
Wohlbefinden.
Ein geschädigter Herzmuskel ist besonders empfindlich. So ist
Alkohol auf jeden Fall zu meiden. Bedenken Sie: Wenn Sie diese Punkte
befolgen, leisten Sie einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung
Ihres Gesundheitszustandes.
Familienuntersuchung
Wenn keine genaue Ursache für Ihre Herzmuskelerkrankung
festgestellt werden konnte, sollte eine Familienuntersuchung
durchgeführt werden, da beobachtet wurde, daß eine
Herzinsuffizienz gehäuft in Familien vorkommen kann.
Eine Familienuntersuchung umfaßt folgendes Programm:
Erhebung der Krankheitsgeschichte, körperliche Untersuchung,
EKG, Herzultraschall und eine Blutentnahme.
Wenn die Symptome frühzeitig bemerkt werden, kann rechtzeitig
mit den Medikamenten die Herzmuskelfunktion unterstützt werden.
So kann das Krankheitsbild abgemildert werden.
Nach Abschluß der Untersuchung bekommen Sie und Ihr Hausarzt
einen Bericht, der die Ergebnisse zusammenfaßt. Ihre Teilnahme
an der Familienuntersuchung ist selbstverständlich freiwillig
und die ärztliche Schweigepflicht bleibt immer gewahrt.
Selbstverständlich können wir mit den vorangegangenen
Informationen nicht alle Fragen beantworten. Wir möchten Ihnen
deshalb die Möglichkeit anbieten, Probleme oder Fragen direkt an
uns zu richten. Am besten Sie schicken uns ihre Frage an die unten
genannte Adresse zu Händen von Dr. Ellmer oder PD Dr. Osterziel.
Eine Rückantwort wird Ihnen dann in einigen Tagen zukommen.
Wir sind eine kardiologische Forschungsgruppe an der Franz-Volhard-Klinik, die sich seit 1984 mit der Erforschung von Herzmuskelerkrankungen befaßt. Ebenso waren wir maßgeblich bei der Einführung der Therapie mit ACE-Hemmern und ß-Blockern beteiligt. Insbesondere befassen wir uns mit der familiären Form der Herzmuskelerkrankungen und bieten diese Familienuntersuchungen kostenlos an.
Sprechzeiten:
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Dienstag |
8.30 - 14.00 Uhr |
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Mittwoch |
8.30 - 13.00 Uhr |
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Freitag |
8.30 - 14.00 Uhr |