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MikroneurografieDas vegetative Nervensystem des Menschen ist von zentraler Bedeutung für die Kreislaufregulation. Besonders wichtig ist dabei die Aktivität des sympathischen Nervensystems. Die Aktivität des Sympathikus kann mittels der Mikroneurografie direkt abgeleitet werden. Dabei wird eine dünne Nadelelektrode am Knie in den Nervus peronaeus eingeführt (Abbildung 1). Gleichzeitig werden Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung gemessen.![]() Abbildung 1. Ableitung vasokonstriktorischer Sympathikus-Aktivität vom N. peronaeus. Der Nerv liegt ca. 1�cm unter der Haut (schwarze Markierungen). Die zweite Elektrode dient als Referenz. Um krankhafte Veränderungen der Sympathikus-Regulation zu entdecken, wird neben Messungen unter Ruhebedingungen auch das Verhalten der Sympathikus-Aktivität während verschiedener Tests beurteilt. Es kommen u.�a. der Eiswassertest (Cold-Pressor-Test, s. Abbildung 2), isometrische Muskelarbeit (Handgrip Test) und das Valsalva-Manöver zur Anwendung. Die Funktion des Baroreflexes erfassen wir dadurch, dass die Sympathikus-Aktivität während intravenöser Infusion von Phenylephrin und von Nitroprussid verfolgt wird. Phenylephrin steigert den Blutdruck und schaltet den Sympathikus über den Baroreflex ab. Nitroprussid senkt den Blutdruck und verursacht eine über den Baroreflex vermittelte Zunahme der Sympathikus-Aktivität. Wir setzen die Technik einerseits ein, um grundlegende physiologische und pharmakologische Fragestellungen beim Menschen zu beantworten. Andererseits können wir Ursachen von bestimmten Kreislaufstörungen, z.�B. Baroreflexversagen, ermitteln und eine gezielte Therapie einleiten. ![]() Abbildung 2. Integriertes Nervensignal von einem Bündel sympathischer vasokonstrik�torischer Fasern. Jede der aufwärts gerichteten Spitzen stellt eine neuronale Entladungssalve (Gruppe von Aktionspotenzialen) dar. Hohe arterielle Drücke erregen die Pressorezeptoren in Aorta und Karotiden, was den Sympathikus hemmt. Bei tieferen diastolischen Drücken ist die Hemmung zu schwach, und es kommt zu sympathischen Entladungssalven. Durch diese Abhängigkeit vom Baroreflex ist die Sympathikus-Aktivität pulssynchron. Oben: Sympathikus-Aktivität in Ruhe. Unten: Sympathikus-Aktivierung durch Eintauchen der Hand in Eiswasser. Die höhere Aktivität bei diesem Test führt zu Vasokonstriktion und Blutdruckanstieg. |